Phraseologisches Wörterbuch des Landlerischen von Großpold.
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Landlerisch ist ein südbairischer Dialekt, der vom 18. bis zum Ende des 20. Jahrhunderts in Siebenbürgen gesprochen wurde. Es war die Sprache der Volksgruppe der Landler bis zu deren Massenauswanderung nach der rumänischen Revolution 1989. Seitdem gilt das Landlerische als vom Aussterben bedroht und wird nur noch von etwa 200 meist älteren in Rumänien lebenden Personen gesprochen, sowie von einigen Hundert Ausgewanderten in Deutschland. Landlerisch existierte über mehr als zwei Jahrhunderte in unmittelbarer Diglossie mit siebenbürgisch-sächsischen Mundarten, weitgehend ohne sich mit diesen zu vermischen. \r\n\r\nGroßpold ist von den drei Landlerdörfern das kleinste und auch jenes, das von Hermannstadt am weitesten entfernt liegt. Die hier angesiedelten Landler stammen hauptsächlich aus der zweiten (1752–54) und dritten (1776) Transmigrationswelle und kamen daher vorwiegend aus Kärnten (Himmelberg, Paternion, Spittal an der Drau etc.) und der Steiermark (Murau, Stadl an der Mur). Dies lässt sich bis heute im Großpolder Landlerisch feststellen, das eindeutig stärkere Ähnlichkeit mit dem Kärntnerischen hat und sich dadurch vom Dialekt der anderen beiden Dörfern etwas unterscheidet. Die Diglossie zwischen Landlerisch und Sächsisch war hier in etwa ausgeglichen, wobei die Landler leicht in der Mehrheit waren. Beide Gruppen lernten jedoch mit der Zeit die Sprache, beziehungsweise den Dialekt der anderen. In Großpold gab es zwar in der Anfangszeit auch Konflikte zwischen beiden Gruppen, jedoch waren diese weniger sprachlicher, sondern religiöser Natur. Die Landler waren hier die weitaus frommere Gruppe, die den Sachsen Sittenverfall (Großpold ist ein Weinanbaugebiet) vorwarf und auf getrennte Jugendvereine (Bruder- und Schwesternschaft) bestand. Es kam aber bald zu zahlreichen Mischehen, bei denen jedoch tendenziell die Landler die Sachsen assimilierten, was sich auf Grund von zahlreichen eigentlich sächsischen Nachnamen in landlerischen Familien feststellen lässt, wie Pitter, Bottesch, Kirr, Nietsch, Theil und Glatz. Dennoch beherrschten auch alle Landler das Sächsische fließend, da das Dorf enge Kontakte zum benachbarten sächsischen Urwegen pflegte. Das Großpoldner Landlerisch ist auf Grund der Arbeiten von Johanna und Martin Bottesch, Wilfried Schabus, sowie des österreichischen Soziologen Roland Girtler heute das am besten dokumentierte.
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